KAMPFASSISTENZ
KAMPFASSISTENZ
PRO21 ist nicht Lebenshilfe, sondern Kampfassistenz!
SOLIDARITÄT ERZEUGEN
PRO21 versteht sich als Impulsgeber_in und Netzwerkbilder_in zwischen alles und jedes, jedem und jeder - egal ob mit oder ohne Behinderung!
ÖFFENTLICHKEIT SCHAFFEN
PRO21 erhebt vernachlässigte Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung und produziert mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln neue Öffentlichkeiten.
PÄDAGOGIK VERSUCHEN
PRO21 versucht sich dabei als forscherische und aktivierende Unternehmung zur experimentellen Innovation von Pädagogik, Popkultur und Urbanismus.
Im August 2015 haben Josefine Thom und der Verein BOEM* das Projekt PRO21 - als Initiative zur interdisziplinären Zusammenarbeit in den Feldern Theorie und Praxis zum Thema Behinderung - in Wien gegründet. Grund für den Zusammenschluss sind die noch immerwährende Ausgrenzung und Unterrepräsentation von Menschen mit Behinderung/Lernschwierigkeiten aus gesellschaftlichen Kontexten in Österreich - trotz der politisch aktuellen Inklusions-Debatte.
Während den meisten Menschen, egal ob mit Behinderung/Lernschwierigkeiten oder ohne, nicht bewusst ist, was „Inklusion“ eigentlich umfasst, legen der österreichische Staat und sozial- und bildungspolitische Akteur_innen primär den Fokus der Inklusionspolitik auf Bildung und Arbeitsmarkt. Im Zeitalter des Kapitalismus ist im Erwerbsarbeitssystem nicht die Hoheit von Menschenrechten im Vordergrund, sondern die Gewinnerzielung und Wettbewerbsfähigkeit, beispielsweise werden Forderungen der Behindertenbewegung neoliberal kontextualisiert, um die kapitalistische Reproduktion frei zu entfalten.
Ausgehend von dieser kritischen Perspektive der Inklusion als eine Utopie einer nicht-behinderten, neoliberalen Gesellschaft fordern wir - PRO21 - Freaks, Menschen mit Behinderungen, Trisonaut_innen, Betroffene, Aktivist_innen, Freund_innen, Eltern, Mongos, Feminist_innen, Migrant_innen und Tiere auf sich dem Inklusions-Imperativ entgegen zu stellen und zu rufen: „Wir explodieren lieber als zu inkludieren!“ PRO21 verräumt Inklusion vorerst in die heteronom-pädagogische Schublade und reckt dem Paternalismus die geballte Kampffaust entgegen, um sich mit aller Kraft dem bestehenden Verhältnis der Exklusion zu widmen. Die Pros stellen sich der behinderten Realität in einer nicht-behinderten, neoliberalen Gesellschaft!
PRO21 setzt sich kritisch mit Normalisierungsdebatten, dem erwerbszentrierten Inklusionsansatz, biopolitischen Machttechniken und bourgeoisen Ansätzen auseinander: Nicht normalisieren, sondern radikalisieren, nicht moralisieren, sondern solidarisieren!
Zu unterrepräsentierten und ausgrenzenden Themen, wie Liebe, Sex und anderen Realitäten, wollen wir gemeinsam künstlerisch-partizipative Interventionen mit Menschen mit Behinderungen/Lernschwierigkeiten diskutieren, planen und durchführen. Unsere Ziele sind Sichtbarmachung, Normalitätsgrenzenverschiebung und Sensibilisierung im Behinderungs- als auch im Gesellschaftsdiskurs. Wir wollen gemeinsame Arbeitsbedingungen schaffen und einen Prozess etablieren, der es ermöglicht zusammen einen Raum zu entwickeln, der beiderseitiges Lernen, Handeln und Diskussion erlaubt.